Anreise

Hamburg – Hoek van Holland – Harwich

Die Anfahrt bis Harwich verlief störungsfrei, wenn man mal auf die schon übliche geänderte Wagenreihung im IC ab Hamburg außer Acht lässt.

Auf der Fähre fuhren überraschend viele Reiseradler mit. Ich hatte Befürchtungen, dass alle den Zug nach London stürmen würden. Für diese Strecke besteht nämlich keine Reservierungsmöglichkeit für Fahrräder.

Auf geht’s. Letzter Blick auf das Festland

In Harwich bekamen wir am Bahnhof den ersten Schock. Busersatzverkehr nach London. Auf dem Bahnsteig ein Zug, an dem jemand herum werkelte. Auf meine Frage am Bahnhofsschalter, ob der Bus denn auch Räder mitnehmen würde, gab es zur Antwort, dass dies der Busfahrer entscheiden müsste; die Wahrscheinlichkeit wäre aber sehr groß, dass die Räder nicht in den Bus kämen. Zum Glück hatten wir einen sehr hilfsbereiten Busfahrer erwischt. Er schaffte es, insgesamt acht Fahrräder im Gepäckraum zu verstauen. Das ging zwar nicht ohne Lackkratzer ab, aber wir waren froh mitzukommen. In London wurden wir an einer von Urin überschwemmten und Abfall übersäten Stelle abgesetzt. Eine kleine Strecke Londoner Sonntagsverkehr genossen und dann ab Paddington mit der Bahn bis Penzance. Zur Fahrradmitnahme: Für die gab es ganz vorn ein Extraabteil für vier Fahrräder. Man sollte also tunlichst reservieren. Ich hatte die Räder verstaut, und wollte wieder raus, um zum normalen Abteil zu kommen, und musste feststellen: es gibt weder Klinke noch Taster zum Öffnen der Tür. Ein kleines Hinweisschildchen enthielt die Bedienungsanleitung: Öffnen sie das Fenster, strecken einen Arm raus und öffnen die Tür durch Drücken der außen angebrachten Klinke!

Penzance erwartete uns mit Nieselregen. Regenjacke über und los ging es über die Strandpromenade. Dann gleich nach ca. 500m die erste Steigung: 17%! Das war zu viel für meinen von der langen Bahnfahrt steifen Körper – also ein bisschen schieben. Nach 10 km trafen auf den ersten CP, Die Boleigh-Farm. Der Landwirt knöpfte uns 10£ ab. Komfort auf diesem Platz gleich null.  Auf dem Feld hinter der Campingwiese entdeckten wir einen schiefen großen Stein – einen Menhir. Später haben wir herausgefunden, dass es einer von 19 ist – der Piper 1 der „Merry Maidens“. Sie stehen seit ca. 3000 – 4000 Jahren dort.

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