Rückreise

Nach dem letztem Frühstück vor dem Zelt, konnten wir dies ziemlich trocken verpacken und machten uns auf den Weg zum nahe gelegenen Bahnhof.  Gegen 10:00 Uhr fuhren wir los. Spektakulär war die Fahrt direkt an der Nordseeküste. Überraschend für uns war: bestes, kostenfreies WLAN im Zug. (wie übrigens in allen Zügen). In Inverness stiegen wir um, keine Probleme mit unserem ganzen Geraffel. In Edinburgh mussten wir ein letztes Mal den Zug wechseln. Auf dem Bahnsteig fragte uns ein Mitarbeiter des Zugpersonals, wo wir denn hinwollen. Paul antwortete: Hamburg! Gelächter beim Personal mit der Antwort: Dieser Zug fährt aber nicht nach Hamburg. Richtige Anwort war dann Newcastle upen Tyne. Die Fahrräder wurden in einem Extra-Abteil ganz vorn untergebracht. Unsere reservierten Sitzplätze lagen aber am anderen Ende des Zuges. Da wir nicht alle Taschen zu unseren Plätzen mitnehmen wollten, vertrauten wir darauf, dass schon nichts wegkommen wird und ließen das meiste im Fahrradabteil. Der Zug war ziemlich voll und wir waren froh, das wir unsere festen Plätze hatten.

In Newcastle upon Tyne checkten wir erstmal im Hotel ein. Der Manager – sehr vornehm und very british dressed – fragte uns als erstes nachdem woher/wohin. Als er erfuhr, dass wir LEJOG gefahren waren, erwiderte er formvollendet: „I take off my hat to you!“ Unsere Räder wurden in den Katakomben des Hotel sicher untergebracht. Als es zur Bezahlung ging, zuckte der Manager nur kurz, als wir ihm unsere letzten schottischen Pfundnoten überreichten und nahm sie mit einem Lächeln an. Nach einem kleinem Standrundgang gönnten uns noch eine Pizza und dann ab ins kuschelige Hotelbett.

Am nächsten Tag hatten wir noch reichlich Zeit bis zur Abfahrt der Fähre. Wir schauten uns noch ein bißchen in Newcastle um und fuhren in Richtung Tynemouth. Wir kamen u.a. beim Segedunum vorbei, dem östlichstem Kastell des  Hadrians Wall und einem letztem Drängelgitter massivster Bauart. In Tynemouth machten wir noch einen letzten Einkauf (Sonderangebot von Yorkshire Tea)  und enterten die Fähre.

Am Morgen kamen wir in Ijmuden an hatten somit wieder Rechtsverkehr. In Amsterdam begann das Bahnchaos. Fahrradabteil brechend voll (u.a. eine sechsköpfige Familie aus Deutschland mit fünf Fahrrädern und zwei Anhängern). Mit Verspätung kam der Zug in Osnabrück an. Der Anschlußzug hatte ebenfalls Verspätung. Über Lautsprecher wurde darauf hingewiesen, dass der Zug nach Hamburg wegen einer defekten Klimaanlage getauscht werden musste. Es kam wie es kommen musste.  Run aller Radler auf zwei winzige Fahrradabteile.  Die sechsköpfige kam nicht mit. Allerdings hatten sie auch keine Reservierung für den IC.  Wir waren drin und froh, denn eine andere Möglichkeit an diesem Tag noch nach Hamburg zu kommen, hätte es nicht gegeben. Da störte denn auch nicht, dass dieser Zug keine Klimaanlage hatte.

Abends um 22:00 Uhr war das Abenteuer LEJOG nach insgesamt 26 Tagen vorbei!