Schottland

Gretna bis Rigside (95 km)

In Schottland ging es auf schurgerader ziemlich ebener Strecke schnell weiter.  An diesem Tag erreichten wir bis zum Mittag einen Durchschnitt von 23 km/h. Vormittags haben wir auch nur einmal eine lange Pause zwecks Aufnahme des obligatorischen Tees und Sandwiches gemacht. Um die Mittagszeit kamen wir in den kleinen Ort Abington. Es war Sonntag, wir hatten Hunger und es kündigte sich Regen an. Ein Pub fand sich dort nicht, wohl aber das Abington Hotel mit Restaurant. Also hinein. Ein schon in die Jahre gekommendes Etablissement mit abgewetzem Teppichen, wackligen Stühlen und zerkratzten Tischen.
Aber als wir die Preise für den Lunch erfuhren, hat es uns von den Socken gehauen, Süppchen ab 8 £, Hauptgerichte ab 20 £. In der Lounge haben wir noch einen ebenso überteuerten Tee getrunken und sind gegenüber in den Abington General Store gegangen.
Dieser war gerade im Umbau begriffen. Wir konnten noch eine Packung indisches Fladenbrot und ein paar Mars ergattern, Wurst oder Käse gab es nicht.
Paul hatte zum Glück noch ein oder zwei Portionen Ketchup als Geschmacksverstärker fürs flaue Fladenbrot dabei. Guten Appetit!

Nach dieser Mahlzeit fing es auch schon an zu regnen. Strömend bis wir das Örtchen Douglas erreichten. Ein Campingplatz existierte dort nicht, aber ein Cafe, das gerade schließen wollte, uns aber noch einließ. Nach Tee und Kuchen (ganz lecker!) meinte die Bedienung, dass es in Rigside vermutlich eine Campingmöglichkeit gäbe. Also wieder raus in den Regen und nur noch sieben Kilomter stramm bergauf  bis zu einem Farmers Campingground. Das Zelt wurde blitzschnell aufgebaut und wir richteten uns auf einen nassen Abend und ebenso nasse Nacht im Zelt ein.

Kaum hatten wir das Zelt aufgebaut, erschien ein Schotte und lud uns zu einem Tee nebst Keksen in seinen Wohnwagen (geheizt! und trocken) ein. Mit ihm und seiner Frau unterhielten wir uns bis wir uns wieder trocken und warm fühlten. Ich bin dann noch zum Rigside Atwals Premium Shop geradelt und kaufte ein Tütenfertiggericht mit chinesicher Geschmacksrichtung und ein paar Bier und Mars ein. Abendessen war auch gesichert. Da es immer noch in Strömen goss, musste ich das Essen in der Apsis des Zeltes kochen. Als ich den Chinabrei  vom Brenner nahm, kippte dieser um und schmorte ein Loch in die Außenwand des Zeltes. Zum Glück hatte ich die Flamme vorher schon abgedreht.

Die Dusch- und Sanitäreinrichtung waren wirklich unter aller Sau. Siehe Fotos. Wir haben übrigens 10£ für die Nacht bezahlt.

14. Etappe